Warum in die Ferne schweifen?

… wenn es doch bei uns im Ländle auch so schön ist.

Man glaubt es kaum, aber auch hier bei uns gibt es jede Menge aktive Blogger
und viele davon sind Teil vom "Projekt Gsiblogger."


Gerne bin auch ich ein Teil davon und letztes Jahr zum Start war jeder aufgerufen
einen Blogpost mit Heimatbezug zu Vorarlberg zu gestalten.
*puh*, das war gar nicht so einfach irgendwie …
und doch hatte ich was gefunden 

und weil mir das so viel Spaß gemacht hat,
hol ich diesen alten Beitrag nochmal hoch.

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 Es ist Sommer!
Der Himmel ist blau, die Sonne scheint und viele Menschen haben Urlaub.
Amerika, Thailand, Italien, England, Australien, Frankreich, Afrika …
jeder versucht sich mit seinen Reisezielen zu überbieten
und viele haben schon die ganze Welt bereist.
Inselhopping in der Karibik, Safari in Kenia, Shoppingtour durch Mailand,
Bergsteigen im Himalaya, Tauchen im roten Meer, Stadtführung in Paris …
doch warum in die Ferne schweifen, 
wenn das Gute liegt so nah? 


Genau DAS hab ich mir gedacht und möchte euch deshalb heute einladen
zu einer STADTführung,
zu einer FotoSAFARI,
zu einer ENTDECKUNGstour
durch die westlichste Stadt “GSIbergs”,  
Feldkirch.

Ich hab mir also meine bequemen Laufschuhe angezogen,
meine Kamera um den Hals gehängt und bin losmaschiert …
meine Stadttour beginnt in der Illschlucht bei der Vereinigungsbrücke.



Über die Heilig Kreuz Brücke spaziere ich in den “Kehr”
und man kann sagen was man will,
hier fühlt man sich wirklich wie in einer anderen Zeit.
Die Häuser stehen dicht gedrängt, schmiegen sich eng an die Felswand 
und zu ihren Füßen rauscht die Ill.


Jetzt, mitten am Nachmittag ist niemand auf der Straße,
auch Autos fahren gerade keine vorbei,
im Hintergrund hört man lediglich das Wasser rauschen
und hier wie auch anderswo auf meinem Weg
ziehen immer wieder die kleinen Details meine Blicke auf sich. 


Zwei Ecken später stehe ich praktisch mitten auf der Hauptdurchzugsstraße 
und ein Auto nach dem anderen quert die Kaiser Franz-Josef Brücke.
Auch ich gehe darüber und schlendere dann dem Wasser entlang …
hier am Illufer, am Rande der Stadt und doch mittendrin
fühl ich mich echt wie im Urlaub.
Auf der rechten Seite befindet sich das prächtige Landeskonservatorium
und der Stadtschrofen ragt steil über dem Reichenfeldpark empor.


Immer wieder auf meinem Weg begegnen mir Türme. 
Heute gibt es nur noch den Wasserturm, den Diebesturm, den Pulverturm 
und den Katzenturm … früher waren sie ein Teil der umliegenden Stadtmauer 
und man musste erst eines der vier Stadttore passieren 
um in den Stadtkern zu gelangen.


Heute, ist mein Weg frei und niemand hindert mich daran
schnurstracks mitten in die Marktgasse zu gehen.


Ich wähle diesees mal nicht den Weg unter den Laubengängen,
sondern gehe ganz bewusst mitten durch.
Ich spüre das Kopfsteinpflaster unter meinen Füßen
und höre das Stimmengewirr aus den Cafés,
meine Aufmerksamkeit gehört jedoch nur den reich verzierten Häuserfassaden.


Durch kleine Gassen und versteckte Winkel gehe ich weiter …


… irgendwie schon komisch so ein Fleckchen Erde, 
das man zeitlebens kennt, 
einmal so bewusst wahrzunehmen. 

Irgendwie kann ich schon verstehen,
warum sich manchmal Busladungen voll Touristen durch die Gassen schieben …
dieses Mittelalterambiente ist schon was besonderes.


Ich benehme mich auch grad wie eine Touristin
und knippse einfach alles was mir vor die Linse kommt …
gerade heute begegne ich aber unzähligen bekannten Gesichtern …
   
was die sich wohl denken?


Eigentlich egal, denn ich hab ja noch eine "Verabredung" …
mit Graf Rudolf von Montfort. ;o)
Über die Bettlerstiege gelange ich nämlich zum Wahrzeichen der Stadt,
der Schattenburg, dereinst Wohnsitz der Grafen von Montfort.


Von dort oben lasse ich nochmal meinen Blick schweifen …
ein Gewirr aus Dächern liegt mir zu Füßen.
Kurz verhängt mein Blick an der Kirchturmuhr des Doms,
ich sehe gegenüberliegend die Weinberge am Ardetzenberg,
auch der Katzenturm ist unübersehbar
und gleich dahinter, wolkenverhangen,
das schweizerische Alpstein Bergmassiv mit dem hohen Kasten.


Für mich wird es nun langsam Zeit wieder nach Hause zu gehen.
Ich steige wieder hinunter, gehe noch einmal durch die Stadt 
und stehe dann vor dem Churertor. 
Und genauso wie vor hunderten vor Jahren gehe ich durch das Tor 
und lasse die Stadt hinter mir. 
Mache mich entlang der Ill auf nach Hause 
und freue mich, an so einem schönen Fleckchen Erde zu wohnen.

“Wellaweag echt schöa gsi, odr?”



“Willst du immer weiter schweifen?
Sieh das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
denn das Glück ist immer da.”

J.W.v.Goethe


Ich hoffe unser kleiner gemeinsamer Ausflug 
hat euch auch dieses Mal genauso viel Spaß gemacht wie beim letztes Jahr
 und vielleicht kann er euch ja dazu animieren 
nicht immer nur “das Weite” zu suchen, 
sondern auch einmal eure nähere Umgebung zu entdecken.


Alles Liebe …


1 Kommentar:

  1. Hat mehr sehr gut gefallen, vor allem die vielen schönen Bilder von Feldkirch. Man merkt du steckst selbst tatsächlich voller "Lebenslust".

    Schöner Grüße von Oliver (auch einer aus Feldkirch): http://freiheitmachterfolg.com bzw. http://bergfuchs.blogspot.co.at

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Und los geht´s ... ;o)