Es ist September
und bald beginnt eine neue
Jahreszeit.
Die Tage werden zunehmend kürzer,
mancherorts schleicht schon der
Bodennebel über die Wiesen,
die Blätter der Bäume werden bunt
und im Wald duftet
es nach feuchter Erde.
Die Sonne legt ihre goldenen Strahlen über das Land …
und gar nicht mehr lange dann wird er bei uns sein:
Der Herbst …
und mit ihm
unser Baby.
Ja, richtig gelesen und manche haben es
auch schon vermutet –
gar nicht mehr lange und dann werden wir
unseren eigenen
kleinen Herbstsonnenschein in unseren Armen halten.
Vor
neun Monaten war ich
noch der festen Überzeugung regelmäßig hier vorbeizuschauen – daraus
wurde wohl
nichts und das obwohl ich eine tolle Schwangerschaftszeit hinter mir
habe. Bis auf die häufig wiederkehrenden Klobesuche und den jetzt zum
Ende hin größer werdenden Bauch, hatte ich nie Anzeichen von Übelkeit
oder Sodbrennen, keine Wassereinlagerungen, null komische Gelüste,
wenn ihr mich fragt keine Stimmungsschwankungen und auch keine meiner
geplanten Aktivitäten konnte nicht stattfinden. Trotzdem frage ich mich
in letzter Zeit
immer häufiger wo die ganzen Tage und Monate hin sind und ob ich die
Schwangerschaft genug ausgekostet habe.
Im Jänner hab ich nämlich noch wie gebannt
auf die zwei Streifen des Schwangerschaftstests geschaut und verstohlen über mein Bäuchlein gestreichelt.
Jetzt kann ich mich
verbiegen und schauen wie ich will,
meine Zehen sind und bleiben unter einem
kugelrunden Bauch verschollen. ;-)
Ich kann mich noch gut an die ersten Besuche bei der Frauenärztin erinnern:
Jedes mal die gleiche vorfreudige Spannung.
Jedes Mal die gleiche ängstliche Aufregung.
aber jedes Mal folgte dieses unbeschreibliche Glücksgefühl.
Anfang Juli war dann nach 15 Jahren mein vorerst letzter Arbeitstag.
Ich ging mit dem Gefühl "jetzt wird alles anders" aus der Türe,
aber eigentlich fühlte es sich an wie immer in den Sommerferien.
Ich ging spät ins Bett und stand auch spät auf.
Ich lag auf dem Sofa und schaute schon zum Frühstück fern.
Ich blätterte gemütlich in der Zeitung und trank einen Latte Macchiatto.
Ich traf Freunde, telefonierre, schickte Mails.
Ich ging spazieren, kurvte mit dem Fahrrad umher
und streckte meine Füße in die Sonne.
Ich wusch Wäsche, räumte auf, nähte Kleinigkeiten, kochte,
werkelte im Garten und stellte frische Blumen auf den Tisch.
Ich lief durch die Stadt, ging einkaufen.
Vieles ist schon bereit ...!
Seit Wochen liegt so viel Spannung in der Luft –
gerade so wie kurz vor einem Unwetter.
Ich bin gleichzeitig glücklich und
verwirrt,
hoffnungsvoll und ängstlich.
Die Vorfreude auf ein großes
Lebensereignis steht bevor
und nichts wird wohl mehr so sein wie zuvor.
Alles Liebe ...